Das Industrie-Ei

Die meisten Menschen in Deutschland kaufen keine Eier aus „Käfighaltung“ mehr. Selbst in den großen Supermärkten findet man jetzt andere Eier. Doch in industriell hergestellten Lebensmitteln stecken immer noch Eier aus der „Käfighaltung“.

Ein Drittel aller Hühnereier in Deutschland werden industriell verwertet. Als Vollei, Eiweißpulver oder Trockeneingelb sind sie in den unterschiedlichsten Lebensmitteln zu finden. Bis heute brauchen die Hersteller die Herkunft der Eier nicht anzugeben. Deshalb verbergen sich in Fertigprodukten weiterhin Eier aus „Käfighaltung“.

Zwar ist seit 2010 die Käfighaltung in der EU verboten. Doch auch die heute als „Kleingruppenhaltung“ bezeichnete Form findet in Käfigen statt. Weiterhin stehen die Hennen dicht gedrängt auf einem Gitterrost. Ihre Bewegungsfreiheit bleibt auch zukünftig äußerst eingeschränkt. In der Regel wird die Legeleistung durch gesteuerte Hell- und Dunkelphasen erhöht. Dadurch unterdrückt man gleichzeitig die Mauser. Während der Mauser legt die Henne kein Ei. Und die Phase kann bis zu acht Wochen dauern.

Durch Stress krankheitsanfällig

Deshalb schlachtet man die Hennen nach der ersten Legeperiode. Zudem sind die Hochleistungshennen körperlich geschwächt, nachdem sie bis zu einem Jahr lang Eier gelegt haben. Durch den hohen Stress sind die Tiere krankheitsanfällig.

Bei uns dagegen bleiben die Hennen etwa 2 Jahre auf unserem Hof. Sie werden danach in der Regel aber nicht geschlachtet, sondern lebend an Hobby-Hühnerhalter verkauft. Dort werden sie oft sehr alt.

Bei der Kleingruppenhaltung in Käfigen leben 30-60 Hennen in einem Käfig. Der Platz für das einzelne Tier ist damit stark beschränkt. In dem Buch „Planet der Hühner“ heißt es: „Die fehlende Bewegungsmöglichkeit wirkt sich insbesondere negativ auf die Knochenstabilität aus.“ Die EU plant diese Haltungsform ab dem Jahr 2025 zu verbieten. Heute leben noch 11 % der Hennen in Kleingruppenkäfigen.

Legehennen zeigen häufig Verhaltensstörungen. Sei zupfen Federn anderer Hühner heraus und fressen diese. Dabei kommt es durchaus zu starken Verletzungen. Wenn ganze Stellen bei einem Huhn kahl gezupft werden, führt dies manchmal zum Tod. Um das Federpicken zu verhindern, hat man den Küken bereits die Schnäbel gekürzt. Doch diese Praktik ist seit Anfang 2017 in Deutschland verboten.