Unser Hof braucht Strom. Das ist keine Frage. Doch wir produzieren unseren eigenen, sauberen Sonnenstrom.
Unsere Dächer haben wir mit Solarpanelen zugedeckt. Damit verwandeln wir die Sonnenstrahlen in Strom. Unseren Strombedarf für Haus und Hof decken wir mit Sonnenenergie.
Das war am Anfang nicht leicht. Wir mussten sehr viel investieren. Doch es hat sich gelohnt, auch finanziell. Die Rechnung geht auf. Wir wohnen zwar nicht in Süddeutschland. Aber dennoch haben wir übers Jahr genug Sonnenschein, um ausreichend Strom zu produzieren. Der fließt ins offizielle Stromnetz und wird uns vergütet.
Wir beziehen keinen Strom, sondern liefern Strom. Und wir erzeugen den Strom ohne Rauch, Abgase oder Luftverschmutzung.
Unsere Solarzellen brauchen keinen strahlenden Sonnenschein, um elektrische Energie zu liefern. Bereits bei geringer Helligkeit erzeugen sie Strom. Rund ein Fünftel des einfallenden Sonnenlichtes verwandeln die Solarzellen in Strom. Und dieser Strom fließt ins öffentliche Stromnetz. Damit sind wir Stromlieferant.
Wir liefern bis zu 80.000 kWh Strom im Jahr. Und somit versorgen wir praktisch 40 Haushalte mit Strom.
Und ein weiterer Vorteil der Sonnenenergie: Die Solarzellen nutzen sich nicht ab. Sie sind völlig wartungsfrei. Nur wenn der Regen die Oberfläche der Solarmodule nicht genügend reinigt, säubern wir die Außenfläche der Module.
Was uns sehr erstaunt
Unser gemäßigtes Klima in Deuschland eignet sich hervorragend für die solare Stromerzeugung. Zunächst denkt wohl jeder, dass in südlicheren Gegenden Solarzellen viel mehr Strom erzeugen. Denn dort scheint ja auch die Sonne häufiger. Und in der Tat beträgt die Sonneneinstrahlung in Äquatornähe das Doppelte der Sonneneinstrahlung wie in Deutschland.
Doch das hat auch Nachteile. Die Solarzellen erwärmen sich durch die höheren Temperaturen im Süden viel stärker als bei uns. Damit aber geht die Stromerzeugung der Solarzellen zurück. Zwar gibt es im Süden mehr Sonneneinstrahlung. Aber die stärkere Erwärmung verzehrt einen Teil davon wieder.
Sonnenlicht erzeugt in unserem Klima mehr Strom als erwartet
Je kühler die Solarzelle desto mehr Strom liefert sie. Und diffuses Licht wandelt sie fast in gleichem Maße in Strom um wie direktes Licht. Insofern sind die Bedingungen für die Solarstromerzeugung bei uns in Deutschland besser als wohl die meisten für möglich halten.
Wir jedenfalls freuen uns über unsere Strom erzeugenden Stall- und Scheunendächer. Uns macht Spaß zu sehen, wie das Licht, was auf unseren Hof fällt, in Strom verwandelt wird. Und dank der Sonnenstrahlen ohne jegliche Umweltverschmutzung. Schließlich fallen keine Rußpartikel auf unsere Wiese, nichts raucht oder dampft. Ja, die Sonnenstrahlen arbeiten völlig Geräuschlos.
Das Superkraftwerk am Himmel
Warum sind die Menschen so einfältig und bauen Kraftwerke? Wir haben das größte aller denkbaren Kraftwerke. Und dieses Kraftwerk strahlt mit 5.500 Grad Celsius ständig Energie in den Weltraum. Und was davon auf unseren Planeten strahlt, entspricht dem Zehntausendfachen davon, was alle Menschen zusammen genommen heute verbrauchen. Wir brauchen diese unvorstellbare Lichtenergie nur abzuschöpfen. Dieses Superkraftwerk gehört keinem Konzern, keinem Unternehmen. Folglich gibt es auch keine Rechnungen.
Autos werden heute nach wenigen Jahren ausgetauscht. Ein Auto über 15 Jahre gilt als veraltet. Uns so ist es mit fast allen Gütern, die wir heute kaufen. Eine Photovoltaikanlage dagegen hält 20, 30 Jahre oder länger. Unser eigenes Solarkraftwerk arbeitet unermüdlich Tag ein Tag aus, jedenfalls solange die Sonne scheint.